Schulterinstabilität
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SCHULTERBESCHWERDEN
Schulterinstabilität
Behandlung
Schulterinstabilität beschreibt eine unzureichende Stabilität des Schultergelenks, wodurch es zu wiederholten Ausrenkungen (Luxationen) oder einem ständigen Unsicherheitsgefühl in der Schulter kommen kann. Man unterscheidet zwischen angeborenen (habitualen) und erworbenen Instabilitäten. Besonders junge, sportlich aktive Menschen sind betroffen.
Angeborene Instabilität
Diese Form entsteht durch anatomische Besonderheiten wie eine zu flache Gelenkpfanne oder ein zu weiches Bindegewebe. Der Oberarmkopf ist dadurch nicht ausreichend gesichert und kann sich in mehrere Richtungen verlagern (multidirektionale Instabilität). Betroffene können die Schulter teils bewusst luxieren und wieder einrenken.
Erworbene Instabilität
Ursache ist meist eine vorausgegangene Verletzung, etwa durch eine Sportverletzung (z. B. Sturz beim Handball oder eine Luxation beim Volleyball). Die wiederholte Überlastung der Gelenkstrukturen führt zu einer bleibenden Instabilität. Betroffene meiden bestimmte Bewegungen aus Angst vor einer erneuten Verrenkung, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
SYMPTOME
Gefühl von Unsicherheit im Schultergelenk
Schmerzen bei bestimmten Armbewegungen
Wiederholtes Herausspringen der Schulter
Einschränkung im Sport oder Alltag
Muskelverspannungen durch Schonhaltung
DIAGNOSE
Die Diagnose erfolgt durch eine ausführliche klinische Untersuchung, Funktionstests (z. B. Apprehension-Test) und bildgebende Verfahren wie MRT oder dynamisches Ultraschall. Dabei werden Gelenkpfanne, Bänder, Gelenkkapsel und Rotatorenmanschette beurteilt.
BEHANDLUNG
Konservative Therapie
In Fällen mit leichter Instabilität oder ohne strukturelle Schäden kann eine gezielte Physiotherapie zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur helfen, das Gelenk zu stabilisieren. Auch propriozeptives Training zur Verbesserung der Bewegungssteuerung ist wichtig. Die konservative Therapie erfordert Geduld und regelmäßiges Übungstraining, zeigt jedoch nur bei wenigen dauerhaft Erfolg.
Operative Versorgung
Bei wiederholten Luxationen, strukturellen Schäden oder Versagen der konservativen Therapie ist ein operativer Eingriff angezeigt. Dabei kann eine arthroskopische Stabilisierung erfolgen, etwa durch Kapselraffung, Refixation abgelöster Strukturen oder Bandersatzplastiken. In seltenen Fällen ist auch eine offene Operation notwendig.
NACHBEHANDLUNG UND REHABILITATION
Nach einem operativen Eingriff erfolgt eine Ruhigstellung mit Armschlinge für mehrere Wochen, gefolgt von physiotherapeutischer Mobilisation und Muskelaufbau. Eine sportliche Belastung ist frühestens nach 3 bis 6 Monaten möglich. Wichtig ist eine engmaschige Kontrolle des Heilungsverlaufs.
FAZIT
Eine instabile Schulter kann die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, ist aber bei rechtzeitiger Diagnose und gezielter Therapie meist gut behandelbar. Ob konservativ oder operativ: Die Wahl der richtigen Behandlungsstrategie sowie eine konsequente Nachsorge sind entscheidend für die dauerhafte Stabilität und Schmerzfreiheit des Schultergelenks.
Behandlungsoptionen
- Physiotherapie zur Muskelstärkung
- Arthroskopische Stabilisierung
- Offene Operation (selten, bei komplexen Fällen)
Dauer der Heilung
- Konservative Therapie: erste Besserung nach 4–6 Wochen
- Nach Operation: sportliche Belastung meist nach 3–6 Monaten