Seitenbandverletzung​

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KNIEBESCHWERDEN

Seitenbandverletzung​

Behandlung

Seitenbandverletzungen am Knie zählen neben Meniskus- und Kreuzbandrissen zu den häufigsten Bandverletzungen. Sie betreffen entweder das mediale (innere) oder das laterale (äußere) Seitenband und entstehen meist durch Verdrehen, Umknicken oder plötzliche Krafteinwirkungen auf das gestreckte Bein. Das mediale Seitenband ist deutlich häufiger betroffen als das laterale.

URSACHEN UND SYMPTOME

Typische Auslöser für Seitenbandverletzungen sind Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder Gegnerkontakt wie Fußball, Handball oder Skifahren. Bei Valgus- oder Varusstress (Einwirkung nach innen bzw. außen) kommt es zu einer Überdehnung oder einem Riss der Bandstrukturen.

Symptome sind meist akute Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Knies, Schwellung, Druckempfindlichkeit und ein Gefühl der Instabilität. In ausgeprägten Fällen ist auch eine Bewegungseinschränkung oder ein Wegknicken des Knies möglich.

Diagnose

Die klinische Untersuchung erfolgt durch spezifische Stabilitätstests wie den Aufklapptest für das mediale Band. Um den Schweregrad festzustellen und knöcherne Verletzungen auszuschließen, kommen bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen zum Einsatz. Eine Einteilung erfolgt üblicherweise in drei Schweregrade, je nach Ausmaß der Aufklappbarkeit.

Behandlung

Konservative Therapie

Die Mehrheit der Seitenbandverletzungen wird konservativ behandelt. Dabei erfolgt zunächst eine Ruhigstellung mit Bandage oder Schiene über mehrere Wochen. Ergänzend wird eine frühfunktionelle Physiotherapie eingeleitet, um Muskelkraft, Beweglichkeit und Stabilität schrittweise wiederherzustellen. Besonders bei isolierten medialen Seitenbandverletzungen ist dieser Weg sehr erfolgreich.

Operative Versorgung

Eine Operation ist nur in Ausnahmefällen notwendig, etwa bei knöchernen Bandausrissen, kombinierten Bandverletzungen (z. B. zusammen mit einem Kreuzbandriss) oder bei starkem Rissversatz, bei dem eine narbenfreie Heilung nicht mehr gewährleistet ist. In solchen Fällen erfolgt eine Bandnaht, Refixation oder Ersatzplastik.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung richtet sich nach dem Verletzungsgrad. In der Regel erfolgt eine stufenweise Belastungssteigerung mit Einsatz einer Orthese zur Stabilisierung. Physiotherapie fokussiert sich auf Muskelaufbau, Koordinationstraining und Gelenkstabilität. Sportliche Aktivitäten sind meist nach 8 bis 12 Wochen wieder möglich, bei operativer Versorgung kann sich die Dauer verlängern.

Prävention

Um das Risiko für Seitenbandverletzungen zu reduzieren, sind gezieltes Krafttraining der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur sowie Koordinations- und Balanceübungen empfehlenswert. Bei Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen sollte eine orthopädische Abklärung erfolgen. Auch geeignetes Schuhwerk mit gutem Halt und Dämpfung sowie das Vermeiden abrupter Bewegungen ohne Aufwärmen spielen eine wichtige Rolle.

Mögliche Komplikationen

Bleibt eine Seitenbandverletzung unbehandelt oder heilt sie nicht korrekt aus, kann es zu chronischer Instabilität, anhaltenden Schmerzen oder einem erhöhten Risiko für weitere Knieverletzungen kommen. Auch nach operativer Versorgung sind in seltenen Fällen Bewegungseinschränkungen, Narbenbildung oder Re-Rupturen möglich.

Fazit

Seitenbandverletzungen betreffen das Kniegelenk vergleichsweise oft – insbesondere bei sportlich aktiven Menschen – und lassen sich in der Regel durch eine gezielte Therapie gut behandeln. In den meisten Fällen reicht eine konservative Therapie mit Ruhigstellung und Physiotherapie aus, um die Stabilität des Kniegelenks wiederherzustellen. Entscheidend für ein optimales Behandlungsergebnis ist die frühzeitige Diagnostik und individuell angepasste Therapie. Eine konsequente Nachbehandlung unter physiotherapeutischer Anleitung beugt Spätschäden vor und ermöglicht die baldige Rückkehr in Alltag und Sport.

Behandlungsoptionen

- Ruhigstellung mit Orthese oder    Schiene Frühfunktionelle    Physiotherapie
- Operative Versorgung
   (nur bei komplexen Rissen)

Dauer der Heilung

- Besserung nach 2–4 Wochen
- Belastbar nach 6–12 Wochen
   (bei OP: bis zu 16 Wochen)

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