Seitenbandverletzung
Wie der Kreuzbandriss und der Meniskusriss zählt die Seitenbandverletzung zu den Knieverletzungen. Beim Kniegelenk unterscheidet man zwischen innerem (medialem) und äußerem (lateralem) Seitenbandkomplex.
Mediales Seitenband
Das mediale Seitenband mit seinen verschiedenen Anteilen stabilisiert das Kniegelenk gegen den sogenannten Valgusstress (innere Aufklappbarkeit), begrenzt die Drehbewegungen des Ober- zu Unterschenkel und unterstützt das vordere Kreuzband bei der Begrenzung der Verschieblichkeit des Unterschenkels nach vorne.
Verletzungen des medialen Seitenbandkomplexes werden je nach Aufklappbarkeit in 3 Grade eingeteilt und sind eine Domäne der konservativen, funktionellen Therapie mit initialer Ruhigstellung mit Gipsschiene oder Orthese sowie anschließender Krankengymnastik.
Operative Maßnahmen werden angewendet bei knöchernen Ausrissen, kombinierten Verletzungen oder wenn die Rissenden so stark verlagert sind, dass eine Narbenbildung nicht sicher gegeben ist.
Laterales Seitenband
Laterale Seitenbandverletzungen sind im Vergleich zu medialen Seitenbandverletzungen selten. Ursache ist zumeist ein Weggleiten des Unterschenkels zur Innenseite bei gleichzeitiger Innenrotation. Die Einteilung erfolgt analog zum medialen Seitenband.
Einrisse und Überdehnung mit geringer Aufklappbarkeit werden konservativ mit Schiene und anschließender Physiotherapie behandelt. Da Begleitverletzungen häufig sind, sollte bei verstärkter Aufklappbarkeit eine operative Versorgung durchgeführt werden um anhaltende Instabilitäten zu vermeiden.