Was ist ein Meniskusriss?
Ein Meniskusriss (Meniskusläsion oder Meniskusruptur) ist eine Verletzung der Menisken. Der Meniskus am Kniegelenk ist ein halbmondförmiger, im Querschnitt keilförmiger Knorpel. Man unterscheidet dabei zwischen einem Innenmeniskus und Außenmeniskus.
Die Meniskusfunktion besteht im Wesentlichen darin, die Kontaktfläche zwischen Ober- und Unterschenkel zu vergrößern und Druckkräfte gleichmäßig zu verteilen und zu puffern. Da der Meniskus nur im Randbereich durchblutet ist und erheblichen mechanischen Kräften ausgesetzt ist, kommt es mit zunehmender Aktivität und zunehmendem Alter häufig zu degenerativen (verschleißbedingten) Veränderungen und Meniskusrissen.
Meniskusrisse gehören wie der Kreuzbandriss zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport, insbesondere bei Ballsportarten wie Fußball. Ein Meniskusriss kann durch eine gewaltsame Drehbewegung im Kniegelenk, durch Überlastung des Kniegelenks bei sehr schnellen Start-Stopp-Bewegungen oder durch Verschleiß entstehen. Dabei ist der Innenmeniskus häufiger betroffen als der Außenmeniskus. Ein eingerissener Meniskus kann seine Stoßdämpferfunktion verlieren und die Belastung des Gelenkknorpels erhöhen, was zu vorzeitigem Knorpelverschleiß und Kniearthrose (Gonarthrose) führen kann. Bei Patienten mit einem Meniskusriss kann es auch zu einer mechanischen Blockierung des Kniegelenks kommen. Eine Meniskusverletzung sollte operativ behandelt werden, insbesondere wenn akute Beschwerden wie Gelenkblockaden oder stechende Schmerzen auftreten.
Arten von Meniskusrissen
Meniskusrisse, die die Oberfläche nicht erreichen (in der MRT Grad I und II) können konservativ behandelt werden. Risse, die die Oberfläche erreichen (MRT Grad III und IV) sollten arthroskopisch operiert werden. Je nach Rissform, Alter und vorliegenden Begleitverletzungen sollte nach Möglichkeit der Meniskus durch Nähte erhalten werden. Dies ist nicht immer möglich, sodass die gerissenen Anteile entfernt werden müssen.
Folgende Meniskusrisse können vorliegen:
- Normaler Meniskusriss
- Radiärriss
- Basisnaher Riss
- Lappenriss
- Korhenkelriss
- Verschleiß
- Horizontalriss
Ursachen eines Meniskusrisses
Meniskus-Verletzungen im Kniegelenk
Eine Verletzung des Meniskus kann verschiedene Schäden am Kniegelenk verursachen. Dazu zählen
- Schmerzen bei Bewegungen des Kniegelenks
- Flüssigkeitsansammlung im Gelenk
- Bewegungseinschränkung des Kniegelenks
- Unsicherheit und Schmerzen
Degeneration (Verschleiß) des Knorpels
Die Degeneration des Knorpels ist der Faktor, der zur Entwicklung eines Meniskusrisses beiträgt. Der Meniskus besteht aus Faserknorpel, der im Laufe des Lebens und unter Belastung dünner wird. Durch diesen Verschleiß wird das Knorpelgewebe schwächer und anfälliger für Risse. Bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. Bauarbeiter oder Fliesenleger, aber auch die Ausübung bestimmter Sportarten (z.B. Fußball, Handball), bei denen die Kniegelenke höheren Belastungen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, einen Meniskusriss zu erleiden. Auch eine Fehlstellung der Beinachse kann zur Degeneration der Menisken beitragen.
Chronischer Knorpelverschleiß äußert sich durch zunehmende Schmerzen und macht das Kniegelenk anfälliger für Arthrose, da die Stoßdämpferfunktion immer weniger wirksam ist. Mithilfe der Magnetresonanztomographie kann nachgewiesen werden, dass der Knorpel unterbrochen ist und der Meniskus seine Funktion als Lastverteiler und Dämpfer nicht mehr erfüllen kann. Aus diesen Gründen ist es wichtig, einen gesunden Knorpel zu erhalten, indem man regelmäßig Sport treibt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, um den Stoffwechsel der Knorpelzellen anzuregen.
Knieblockierung
Die Knieblockade ist eine schwerwiegende Komplikation, die durch eine plötzliche Drehbewegung bei einem fast vollständig abgelösten Meniskusriss (sog. Korbhenkelriss) verursacht wird. Dieser Meniskusriss führt dazu, dass sich ein Teil des Gewebes ablöst und umklappt. Dieser Teil des Gewebes blockiert nun das Gelenk, so dass eine Streckung des Beines nicht mehr möglich ist. Es kann ein Schnappen und Knacken im Kniegelenk entstehen, das bei Bewegung hör- und fühlbar ist. Wenn solche Faseranteile das Gelenk blockieren, kann es zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen des Kniegelenks sowie zu Instabilität und Schmerzen kommen. Werden solche Meniskusrisse nicht rechtzeitig behandelt, kann das Kniegelenk irreparabel geschädigt werden. Um eine Blockierung des Kniegelenks zu verhindern, muss ein Meniskusriss daher so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt werden.
Verletzungen der Kniescheibe
Ein Meniskusriss kann auch durch eine plötzliche, unkontrollierte Drehung oder Belastung des Kniegelenks entstehen. Berufsgruppen, die häufig in der Hocke arbeiten (z. B. Fliesenleger, Parkettleger, Fußballer), sind hier besonders gefährdet. Auch das Heben schwerer Lasten aus der Hocke kann zu Meniskusschäden führen. Darüber hinaus können auch kleine Mikrotraumata, die sich über Jahre hinziehen, den Meniskus verletzen und sich zu einem großen Riss ausweiten.
Erkrankungen
Zu den Erkrankungen, die einen Meniskusriss verursachen können, gehören Gicht, Rheuma und rheumatoide Arthritis.
Stürze und Unfälle
Bei Stürzen und Unfällen kann es zu starken Belastungen der Menisken kommen. Dies kann geschehen, wenn das Knie gebeugt und belastet wird und plötzlich eine starke, unkontrollierbare Drehbewegung hinzukommt. Durch den Druck und die gleichzeitige Drehung kommt es zu einer Scherbewegung, die zu einem Riss des Meniskus führen kann.
Bei Sportlern entstehen Risse am Meniskus oft durch plötzliche und schnelle Drehbewegungen, da z.B. der Fuß durch Skischuhe oder andere rutschfeste Sohlen fixiert ist.
Symptome eines Meniskusrisses
1. Akute Schmerzen im Kniegelenk
Bei einem Meniskusriss können typischerweise stechende Schmerzen im Kniegelenk auftreten. Diese können schleichend durch degenerative Veränderungen oder akut durch einen traumatischen Riss auftreten.
2. Unfähigkeit, zur Beugung oder Streckung des Knies
Ein Druckschmerz oder gar die Unfähigkeit, das Bein vollständig zu strecken oder zu beugen, kann ein deutlicher Hinweis auf einen Meniskusriss sein.
3. Schwellung und Wärme des Knies
Folgende Symptome können hier genannt werden:
- geschwollenes Knie durch Flüssigkeitsansammlung im Gelenk
- fühlbare Wärme im Kniegelenk
- möglicherweise sogar tastbare Flüssigkeit von außen
Zunächst ist ein Kühlen und Hochlegen des Beins sind sinnvoll, um die Schwellung des Knies zu reduzieren. Ergänzend können entzündungshemmende Schmerzmittel eingenommen und eine Gehhilfe zur Unterstützung verwendet werden. Auf jeden Fall sollte im nächsten Schritt ein Kniespezialist (in der Regel ein Facharzt für Orthopädie oder Unfallchirurgie) aufgesucht werden.
4. Knirschen oder Knacken beim Knien
Ein schnappendes oder knackendes Geräusch im Kniegelenk kann ein deutliches Indiz für einen Menikusriss sein.
5. Schwierigkeit beim Gehen
Ein Meniskusriss kann starke Schmerzen im Kniegelenk verursachen, die beim Gehen oder Laufen deutlich spürbar sind. Selbst kleinste Bewegungen können äußerst schmerzhaft sein. Es kann auch zu einer Bewegungseinschränkung oder Blockade im Kniegelenk kommen, die das Beugen und Strecken des Knies erschwert.
6. Schmerzen bei starkem Druck aufs Knie
Bei einer Belastung des Meniskus, etwa beim Tragen eines Gewichts, können stechende Schmerzen entlang der Innenseite des Kniegelenks auftreten. Diese Schmerzen können sich auch verstärken, wenn das Knie gebeugt oder gedreht wird.
7. Veränderung der Kniegelenkbewegung
Bei einem Meniskusriss kann es zu einer Einschränkung der Kniegelenkbewegung sowie zu Schmerzen, Instabilität und einer eingeschränkten Belastbarkeit des Knies kommen.
8. Müdigkeit oder Schwäche beim Gehen
Ständige Schmerzen durch einen Meniskusriss führen zu einem veränderten Gehverhalten, um Schmerzen durch die Belastung des Knies zu vermeiden. Dieses veränderte Gangbild belastet auch andere Körperteile und kann zu Schwäche und Ermüdung führen.
9. Fehlende Schmierschicht im Knie
Wenn der Meniskus gerissen ist, fehlt dem Gelenk eine wichtige Schmierschicht, die die Reibung zwischen den Knorpelflächen des Gelenks verringert. Der fehlende Schmierfilm führt zu einer erhöhten Reibung zwischen den Knorpelflächen. Dies kann zu einer verstärkten Abnutzung der Knorpelflächen führen, wodurch das Kniegelenk anfällig für Arthrose und andere Schäden wird. Diese Arthrose und Schäden können schmerzhafte Beschwerden hervorrufen, die den Patienten beim Gehen und anderen Aktivitäten einschränken. Daher ist es wichtig, einen Meniskusriss frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um weitere Schäden an den Knorpelflächen durch mangelnde Gelenkschmierung zu verhindern.
10. Arthrose des Kniegelenks
Die Arthrose des Kniegelenks ist eine häufige Erkrankung, die in Kombination mit einem Meniskusriss zu einem ernsten Problem werden kann. Diese Kombination führt nicht nur zu Schmerzen und Steifheit des Gelenks, sondern kann auch die Beweglichkeit des Betroffenen beeinträchtigen.
Diagnose eines Meniskusrisses
Bei Anzeichen oder Symptomen eines Meniskusrisses, wie z.B. Schmerzen beim Beugen und Strecken des Beines, stechender Schmerz bei Belastung des Kniegelenkes oder unbefriedigendes Gangbild, sollte schnellstmöglich ein Facharzt für Orthopädie zur Abklärung aufgesucht werden.
Der Arzt wird Sie zunächst über einen möglichen Unfallhergang oder das Auftreten der Beschwerden befragen. Es folgt eine klinische Untersuchung des Kniegelenks, bei der verschiedene typische Tests durchgeführt werden. Zur weiteren Abklärung wird das Kniegelenk geröntgt, um Begleitverletzungen des Knochens auszuschließen. Meist sichert ein MRT (Kernspintomographie) die Diagnose eines Meniskusrisses und schließt wichtige Begleitverletzungen (Seitenbänder, Knorpel, Kreuzbänder) aus. Auch die genaue Lokalisation des Risses, die Größe und die Form des Risses können mit Hilfe einer MRT beurteilt werden. Zeigt sich im MRT eine Unterbrechung des Meniskusgewebes, so lautet die Diagnose Meniskusriss oder Meniskusläsion.
Der Arzt wird dann mit Ihnen über die weitere Therapieentscheidung sprechen, die je nach Situation und Rissform unterschiedlich ausfallen kann.
Behandlungsmöglichkeiten für einen Meniskusriss
1. Schonung
Bei einer Meniskusverletzung werden verschiedene Maßnahmen zur Schonung des Kniegelenks empfohlen. Dazu gehören Eispackungen, die maximal 15 Minuten am Stück angewendet werden, sowie das Ruhigstellen des Kniegelenks. Zusätzlich können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac eingenommen werden. Auch lokale Kälteanwendungen können schmerzlindernd wirken. Zudem kann eine Infiltration des Kniegelenks mit Kortison oder Hyaluronsäure erfolgen. Um die Belastung eines genähten Meniskus zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen, ist eine restriktive Nachbehandlung wichtig. Dazu gehören eine Teilbelastung des betroffenen Beines mit 15 bis 20 kg, das Tragen einer bewegungseinschränkenden Orthese sowie eine krankengymnastische Übungsbehandlung zur Stabilisierung und Kräftigung.
2. Physiotherapie & körperliche Aktivität
Physiotherapie ist eine konservative Behandlungsmethode, bei der manuelle therapeutische und physiologische Übungen eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern, Bewegungsfunktionen zu verbessern und die Heilung von Verletzungen zu unterstützen.
Die wichtigsten Elemente einer sinnvollen Bewegungstherapie sind Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung von Stabilität, Beweglichkeit und Koordination. Wichtig ist, dass die Übungen richtig ausgeführt werden, d.h. ruckartige Bewegungen sind zu vermeiden.
Nach einer Meniskusoperation ist eine sinnvolle Nachbehandlung mit in der Regel entlastender Mobilisation für 10-14 Tage und Physiotherapie notwendig.
3. Schmerzmittel
Es gibt verschiedene Arten von Schmerzmitteln, die bei einem Meniskusriss eingesetzt werden können. Dazu gehören nichtsteroidale entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAIDs) wie Ibuprofen oder Diclofenac, die helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Kortisonpräparate, die lokal in das Kniegelenk gespritzt werden, lindern die Schmerzen, indem sie die Entzündung hemmen. In einigen Fällen können auch Infiltrationen mit Hyaluronsäure die Schmerzen lindern.
4. Kniebandagen & Knieschienen bei Naht
Für Patienten mit Meniskusrissen eignen sich vor allem Kniebandagen, die die Beweglichkeit des Gelenks einschränken und die Streckung und Beugung des Knies begrenzen. Auch Unterarmgehstützen sind nach einer Meniskusnaht für einige Wochen erforderlich, um die Belastung auf den genähten Meniskus zu reduzieren. Zusätzlich wird eine bewegungslimitierende Orthese empfohlen, um die Roll-Gleit-Bewegung zu reduzieren.
5. Menikus-Operation
Eine Meniskusoperation ist ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem kleine Schnitte auf beiden Seiten des Kniegelenks gemacht werden, um die Sichtgeräte und chirurgischen Instrumente einzuführen. Ziel einer Meniskus-Operation ist es, so viel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten und die Beweglichkeit so weit wie möglich wiederherzustellen. Es gibt zwei grundsätzliche Strategien für eine Meniskusoperation: die Meniskusnaht und die Meniskusteilentfernung (Resektion). Während die offene Meniskusoperation früher häufiger durchgeführt wurde, ist sie heute obsolet und die arthroskopische Meniskusoperation die Behandlungsmethode der Wahl. Die Operation kann auch tagesklinisch durchgeführt werden.
Durchführung einer Meniskusriss-Operation
Die folgenden Schritte werden bei einer Operation des Meniskus durchgeführt:
Es gibt zwei Haupttypen von Meniskusrissoperationen: die Meniskusreparatur und die Meniskektomie. Die Wahl des Verfahrens hängt von Faktoren wie dem Alter und der Gesundheit des Patienten, der Art des Risses und seiner Lage ab.
- Vorbereitung: Der Patient wird unter örtliche Betäubung oder Vollnarkose gesetzt.
- Zugang zum Kniegelenk: Der Chirurg führt einen kleinen Schnitt (Inzision) in der Nähe des Kniegelenks durch. Dies ermöglicht ihm den Zugang zum betroffenen Meniskus.
- Arthroskopie: Ein Arthroskop, ein schlauchförmiges Instrument mit einer kleinen Kamera und Lichtquelle am Ende, wird durch die Schnittstelle eingeführt. Das Arthroskop überträgt Bilder des Kniegelenks auf einen Monitor, sodass der Chirurg die betroffene Stelle sehen und die Operation durchführen kann.
- Meniskusreparatur oder Meniskektomie: Bei der Meniskusreparatur näht der Chirurg den gerissenen Meniskus zusammen oder befestigt ihn mit speziellen Klammern oder Ankern. Bei einer Meniskektomie entfernt der Chirurg den beschädigten Meniskusbereich teilweise oder vollständig.
- Beendigung des Eingriffs: Nach Abschluss der Operation zieht der Chirurg das Arthroskop aus dem Kniegelenk und verschließt die Inzision mit Nähten oder Klammern. Ein Verband wird angelegt, um die Operationsstelle zu schützen.
- Nachsorge: Nach der Operation erhält der Patient Anweisungen zur Schmerzlinderung und Physiotherapie, um das Kniegelenk wiederherzustellen und zu stärken. Die Genesungszeit variiert je nach Art des Eingriffs und dem individuellen Heilungsverlauf des Patienten.
Verlauf nach der Behandlung eines Meniskusrisses
Die Heilung eines Meniskusrisses dauert je nach Schwere der Verletzung, Art der Behandlung und Größe des Risses unterschiedlich lange. Nach einer Meniskusoperation dauert es in der Regel einige Wochen, bis das Knie wieder voll belastet werden kann. Bei einer konservativen Therapie ohne Operation kann die Heilung einige Wochen bis Monate dauern. Die Ausfallzeit, in der Betroffene mit einem Meniskusriss nicht arbeiten sollten, kann zwischen etwa zwei Wochen und drei bis vier Monaten liegen.
Bei einer Meniskusteilresektion kann ein schmerzorientierter Übergang zur Vollbelastung bereits am Operationstag erfolgen und die Arbeitsfähigkeit ist in der Regel nach ein bis zwei Wochen wiederhergestellt. Bei körperlich aktiven Patienten mit Kniebelastung kann es jedoch einige Wochen dauern, bis der Patient seine beruflichen und sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen kann.
Sport wird frühestens nach 4 Wochen Schonung empfohlen.
Häufig gestellte Fragen zum Meniskusriss
Welche Symptome und Schmerzen begleiten einen Meniskusriss?
Typisch für einen Meniskusriss ist ein stechender Schmerz im Bereich des Gelenkspaltes oder in der Kniekehle. Plötzliche Meniskusrisse können akut mit Schmerzen, einer starken Schwellung des Kniegelenks und einem Knack- oder Knistergeräusch einhergehen.
Verschleißbedingte Risse hingegen verursachen meist schleichende Schmerzen beim Gehen oder Laufen, die mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sind. Hinzu kommen ein Instabilitätsgefühl im Kniegelenk und ein Knack- oder Knackgeräusch. Außerdem kann es zu einer Bewegungseinschränkung oder Blockade im Kniegelenk kommen, wenn Teile des gerissenen Meniskus in den Gelenkspalt hineinragen. Unbehandelt kann ein Meniskusriss durch ständiges Reiben am Gelenkknorpel auch zu einem Knorpelschaden führen, der wiederum Schmerzen im Kniegelenk und langfristig Verschleiß auslösen kann.
Welche Behandlungsmethoden gibt es für einen Meniskusriss?
Bei einem Meniskusriss gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören konservative Therapiemethoden wie Schonung, der Einsatz von Gehhilfen, Orthesen oder Bandagen, Physiotherapie und Schmerzmittel. Bei größeren Meniskusschäden empfiehlt sich eine operative Behandlung, bei der die betroffenen Teile des Meniskus entfernt oder genäht werden.
Dieser Eingriff wird arthroskopisch (Gelenkspiegelung) durchgeführt. Bei jüngeren Menschen und Sportlern wird die Meniskusnaht bevorzugt. Bei kleineren Rissen kann auch eine konservative Meniskusriss-Therapie mit Schmerzmitteln, Kortisonspritzen und Physiotherapie durchgeführt werden. Bessern sich die Beschwerden jedoch nicht oder werden weitere Schäden festgestellt, wird eine operative Behandlung empfohlen. Auch bei chronischen Meniskusrissen kann eine Kombinationstherapie viele Beschwerden innerhalb von 2-3 Monaten lindern.
Wie lange dauert die Heilung eines Meniskusrisses?
Die Heilungsdauer nach einem Meniskusriss ist abhängig von der Größe des Risses, der Art der Verletzung und der gewählten Behandlungsmethode. Ist eine konservative Therapie ohne Operation möglich, dauert die Heilung in der Regel einige Wochen bis Monate. Nach einer Operation, bei der die beschädigten Meniskusanteile entfernt werden, dauert es etwa 4 Wochen, bis die Betroffenen wieder längere Strecken gehen oder joggen können.
Wird der Meniskus genäht, dauert die Rehabilitation etwas länger, bis die meisten Aktivitäten wieder möglich sind. Bei einem frischen Riss kann eine Meniskusnaht zu einer vollständigen Heilung führen. Nach einer Meniskusoperation ist mit einer Arbeitsunfähigkeit zu rechnen, die je nach Art der Tätigkeit unterschiedlich lang sein kann.
Welche Komplikationen können durch einen Meniskusriss auftreten?
Meniskusspezifische Komplikationen sind Bewegungseinschränkung des Kniegelenks, Unsicherheit und Schmerzen, Bildung von schmerzhaftem und mechanisch störendem Narbengewebe, Nichtheilung der Meniskusnaht oder auch Ruptur des genähten Meniskusrisses.
Wie kann man einem Meniskusriss vorbeugen?
Um einen Meniskusriss zu vermeiden, ist es wichtig, die Risikofaktoren zu kennen und zu wissen, wie man sein Kniegelenk vor Verletzungen schützen kann. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie einem Meniskusriss vorbeugen können:
- Kniebelastende Tätigkeiten in Beruf und Freizeit vermeiden. Auch statische Belastungen, bei denen sich die Position des Knies über einen längeren Zeitraum nicht ändert, sollten vermieden werden
- Orthopädische Behandlung von Beinfehlstellungen und Normalisierung des Körpergewichts anstreben
- Ärztlichen Rat einholen, bevor wieder Sport getrieben wird
- Bei einem Meniskusriss das Knie schonen und kühlen. Vermeiden Sie Hocken, Knien, Dreh- und Beugebewegungen und andere Aktivitäten, die das Knie belasten
- Nehmen Sie ab, wenn Sie stark übergewichtig sind, und konsultieren Sie einen Arzt, um die richtige Behandlung zu erhalten
- Versuchen Sie, die Muskeln rund um das Kniegelenk zu stärken, um Stabilität, Beweglichkeit und Koordination zu verbessern
- Vermeiden Sie ein Verdrehen des Kniegelenks
Was sind die Risikofaktoren (wie z.B. Übergewicht) für einen Meniskusriss?
Die Risikofaktoren für einen Meniskusriss sind vielfältig und umfassen eine Reihe von sportlichen Aktivitäten, Berufen, gesundheitlichen Einschränkungen und Lebensgewohnheiten.
Sportarten, bei denen eine Verdrehung des Kniegelenks möglich ist, stellen ein hohes Risiko dar, wie z.B. Fußball, Skifahren, Basketball, Volleyball und Handball. Auch Übergewicht, Überbeanspruchung wie häufiges Heben schwerer Lasten und ständiges "in die Hocke gehen" können zu einem Meniskusriss führen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die natürliche Abnutzung der Knorpelstrukturen zu und ein verschlissener Meniskus kann bereits durch eine falsche Bewegung weiter geschädigt werden.
Ein weiterer Risikofaktor sind Sportarten, die schnelle Start-Stop-Bewegungen oder heftige Drehbewegungen erfordern, wie z.B. Fußball, Handball, Tennis und Basketball. Auch ein fehlendes vorderes Kreuzband erhöht das Risiko eines Meniskusrisses, da die Knie instabiler sind.
Berufe, die langes Bücken oder Knien erfordern, begünstigen den Meniskusverschleiß ebenso wie starkes Übergewicht und häufiges Treppensteigen. Männer sind zudem häufiger von Meniskusschäden betroffen als Frauen.
Welche Untersuchungen sind nötig, um einen Meniskusriss zu diagnostizieren?
Um einen Meniskusriss zu diagnostizieren, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Zunächst befragt der Arzt den Patienten nach den aktuellen Beschwerden und dem Unfallmechanismus. Es folgt eine gründliche klinische Untersuchung des Kniegelenks, bei der typische Meniskustests durchgeführt werden. Zusätzlich wird eine Röntgenuntersuchung des Kniegelenks und eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um den Zustand des Meniskus und mögliche Begleitverletzungen zu erkennen. Die körperliche Untersuchung des Kniegelenks umfasst die Befragung des Patienten nach Dauer und Art der Beschwerden, die Beweglichkeit des Kniegelenks in verschiedenen Stellungen, das Gangbild sowie die Beuge- und Streckfähigkeit. Bei einem Meniskusriss können deutliche Schmerzen im Gelenkspalt des Kniegelenks auftreten. Schließlich wird eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt, um gegebenenfalls operativ eingreifen zu können.
Welche Therapieformen gibt es für einen Meniskusriss?
Bei einem Meniskusriss stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung. Konservative Therapien beinhalten Schonung, Orthesen, Bandagen, Physiotherapie und medikamentöse Schmerztherapie, um Entzündungsprozesse zu reduzieren und die Gelenkstrukturen zu mobilisieren.
In schwereren Fällen kann eine arthroskopische Operation notwendig sein. Dabei können die gerissenen und aufgefaserten Meniskusanteile direkt dargestellt und in der gleichen Sitzung unter Schonung des gesunden Meniskusgewebes entfernt werden.
Zur Behandlung des Meniskusrisses stehen auch spezielle Physiotherapie und eventuell Infiltrationen unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle zur Verfügung.
Bei Meniskusrissen können auch entzündungshemmende Schmerzmittel, Kniebandagen oder -orthesen und Gewichtsreduktion (bei starkem Übergewicht) helfen.
Sollte ich mich an meinen Hausarzt oder einen Facharzt für Orthopädie wenden?
Bei Verdacht auf einen Meniskusriss wird der Hausarzt in der Regel eine Überweisung an einen Facharzt für Orthopädie ausstellen. Sie können den Facharzt aber auch direkt aufsuchen.
Kann man mit einem Meniskusriss noch gehen?
Ja, mit einem Meniskusriss kann man noch gehen, aber das hängt vom Zustand des Risses und des Gewebes ab. Nach einer Meniskusteilresektion ist in der Regel eine sofortige Belastung bis zur Schmerzgrenze möglich, bei einer Meniskusnaht sollte das Bein für einige Wochen nicht voll belastet werden.
Es ist ratsam, vor dem Gehen einen Arzt aufzusuchen, um die beste Behandlung des Risses zu finden, damit das Knie wieder normal bewegt werden kann.